Lokalisierung vs. Übersetzung
Lokalisierung und Übersetzung sind zwar miteinander verbunden, dienen aber unterschiedlichen Zwecken bei der Anpassung von Inhalten an verschiedene sprachliche und kulturelle Kontexte. Bei der Übersetzung wird der Text unter Beibehaltung seiner Bedeutung von einer Sprache in eine andere übertragen. Im Gegensatz dazu umfasst die Lokalisierung weitreichendere Anpassungen unter Berücksichtigung kultureller Normen, idiomatischer Ausdrücke und regionaler Nuancen, um sicherzustellen, dass die Inhalte beim Zielpublikum authentisch wirken.
Wenn man beispielsweise einen Marketingslogan wie „Think outside the box“ ins Spanische übersetzt, könnte eine einfache Übersetzung „Piensa fuera de la caja“ lauten. Bei der Lokalisierung würde man jedoch tiefer gehen und prüfen, ob es in der spanischen Kultur einen entsprechenden idiomatischen Ausdruck gibt, der das gleiche Konzept wirksam vermittelt.
Beispiele für kontextabhängige Normen bei der Lokalisierung sind die Anpassung von Datumsformaten, wie z. B. die Darstellung von „15. März 2023" als „15 de marzo de 2023" in spanischsprachigen Regionen. Auch Währungssymbole ändern sich. So wird aus dem englischen „50 USD“ im Spanischen entweder „50 USD“ oder, unter Berücksichtigung der kulturellen Präferenz, „50 dólares“.
Auch sprachliche Unterschiede innerhalb einer übergreifenden Sprache machen die Notwendigkeit einer Lokalisierung deutlich. Das britische Englisch unterscheidet sich vom amerikanischen Englisch, was Änderungen in der Rechtschreibung (z. B. „color“ und „colour“), im Wortschatz (z. B. „truck“ und „lorry“) und sogar bei kulturellen Bezügen (z. B. Feiertage oder lokale Traditionen) erforderlich macht.
Während bei der Übersetzung die sprachliche Genauigkeit im Vordergrund steht, sorgt die Lokalisierung dafür, dass sich die Inhalte nahtlos in das kulturelle und sprachliche Gefüge des Zielpublikums einfügen, was wiederum das Interesse und die Bedeutung erhöht. Es geht darum, sprachliche und kulturelle Unterschiede zu überbrücken, damit sich Inhalte unabhängig von der Sprache vertraut und authentisch anfühlen.